Alle Beiträge von Torsten Wunderlich

Parkring-Habicht

Intro: “Die Besiedlung urbaner Habitate durch Habichte ist ein relativ neues Phänomen, bis Ende der 1960er Jahre gab es entsprechende Beobachtungen nur sporadisch. Die urbanen Populationen sind bisher auf Europa beschränkt, zurzeit sind derartige Populationen aus Berlin, Köln, Saarbrücken, Hamburg und Kiew bekannt. Interessant ist: Eine der höchsten Siedlungsdichten von Habichten weltweit befindet sich im Stadtgebiet Berlins mit etwa 100 Brutpaaren.”

http://www.baumloewe.de/vogel-des-jahres-2015-der-habicht-accipter-gentilis

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Neulich bei der Gartenarbeit.

Ein nicht sehr scheuer Nachbar kam schlagartig zum Picknick in die Wiesenerstr. und blieb über eine Stunde beim eingängigen Mahl.

Wer den jungen Burschen (Codename: F80) oder einen nahen Verwandten zu Gesicht bekommt und den Farbring erkennt, darf ihn bei “habicht-berlin.de” melden. Die Lobbyisten freuen sich sehr und geben dann Auskunft über den bisherigen Werdegang. Dieser Habicht entstammt einem Horst im Viktoriapark/Kreuzberg und wurde auch schon auf dem Tempelhofer Feld erkannt.

Beste Grüße von Ekki

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Bild: Roland Schiffter

Öffentliche Haftungsbegrenzung

Weil die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet ist und/oder Reparaturen nicht mehr wirtschaftlich zu erbringen sind, werden in Berlin entsprechende Objekte oder Areale mit Zäunen abgesperrt. Einleuchtend: Bevor ein Bezirk in die Haftung gerät, weil sich z. B. jemand verletzt hat, verhindert eine Umzäunung den Schadenseintritt. Hoffentlich. Manchmal werden aber die Zäune selbst zu gefährlichen Objekten, – das dann aber außerhalb der öffentlichen Haftung. Das sich ergebende Bild ist ein trauriges und auch bitteres Signal: Der Staat kann hier nicht mehr handeln, nur noch den Schaden begrenzen. Die öffentliche Zurschaustellung von staatlicher Hilflosigkeit – in diesen Zeiten besonders ungut.

Warum nicht auf Anrainer bzw. Kiezvereine zugehen und nach gemeinsamen Lösungen suchen, wo es sich anbietet bzw. möglich erscheint ? Crowdfunding, Stiftungen adressieren, oder alternative Finanzierungsformen ? Vermutlich, weil es dafür keinen geregelten Verwaltungsprozess gibt und somit -z. B. von einem engagierten Stadtrat- leider nicht auf den Weg gebracht werden kann. Dann offenbar lieber der gepflegte Verfall, der im Vorbeigehen die Zweifel an staatlicher Planungs- und Reaktionsfähigkeit motiviert. Es wäre viel möglich, aber wir schaffen statt dessen Mahnmale von Verwaltungsmängeln, mit deren Unabänderlichkeit wir uns offenbar abgefunden haben.

Noch absurder erscheinen mir nur die Verbotsschilder, die zig mal übermalt von einer Zeit künden, in der offenbar eine vollzugsfähige Verwaltung bestanden haben muss bzw. mehr möglich war, als öffentliche Haftungsbegrenzung. Wir brauchen dringend deutlich flexiblere Verwaltungsprozesse und Public-private-Partnership bzw. Crowdfunding, um uns als Gemeinschaft stark zu zeigen und dem Verfall unser Engagement entgegen stellen zu können. Ich werde den neuen Stadtrat in Tempelhof-Schöneberg darauf ansprechen.

Fotos: Ballspielplatz am Bundesring.

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Parkbankspende de Luxe

Eine Parkbank für den Heimatkiez zu spenden, hat gute Tradition. Hat mein Opa schon getan. Natürlich kann der Spender hierzulande keinen eigenen Bankentwurf an einer beliebigen Stelle realisieren, sondern nur vorgegebene Modelle an amtlich-definierten Standorten. Und es braucht Kontakt zum zuständigen Amt, um so ein Sitzmöbel zu spenden. München berechnet dem Spender 500€ für eine Parkbank, die Liste der möglichen Standorte ist online und der standardisierte Beantragungsprozess ist digital anstoßbar. In unserem Parkring bzw. Tempelhof-Schöneberg zu Berlin kostet die Parkbankspende in der unten abgebildeten Variante 1190€ und es waren etliche, analoge und nicht standardisierte Kommunikationsprozesse über Monate nötig. Vermutlich sind die Münchner Spenderbänke ja nicht so toll, wie die hölzerne Schönheit unten, aber wichtig -weil förderlich- wäre unabhängig vom Preis/Modell die digitale Information, um gezielt und lokal spenden zu können. Und natürlich sollten zwei Klicks die Spende auf den Weg bringen können. In Berlin ist leider zu erwarten, dass jeder Bezirk irgendwann(!) ein eigenes Portal dazu entwickelt, das dann in etwa 20 Jahren mit den anderen Bezirken aufwendig synchronisiert werden muss. Eine privat finanzierte Rundbank um den Baum vor der Apotheke M.v.R/Schulenburgring wurde uns zuletzt übrigens abgelehnt, weil die Stadtreinigung und der Baumbeschnitt beeinträchtigt werden könnten…

Aber ich will keine schlechte Laune verbreiten, – ganz im Gegenteil: Ein Parkring-Mitglied hat den lokalen Parcours geduldig absolviert und das „rote Schätzchen“ anbei in eine historisch verbriefte Parkbanknische setzen lassen: Wir freuen uns SEHR über die Aufenthaltsaufwertung an der Ecke M.v.R./Rumeyplan! Großartiges Vorbild auch für weitere Kiezmöbelaufwertungen zur allgemeinen Lebensqualitäterhöhung : -)

http://parkringneutempelhof.de/spenden

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Neutempelhof hat gewählt

zunächst ein Blick auf das „ehrliche Ergebnis“ für janz Berlin:ehrliches-ergebnis

https://www.welt.de/politik/deutschland/article158235988/Sehen-Sie-hier-das-ehrliche-Wahlergebnis-von-Berlin.html

Hier läßt sich am besten ablesen, was die Wahl-Analytiker meinen, wenn sie vom „Ende der Volksparteien“ sprechen: Die Grenzen zwischen sozialen Milieus lösen sich auf, es reicht nicht mehr für eine “große Koalition” und die Stimmen von rechts dienen aktuell eher linken Optionen. Es dürfte anstrengend werden, wenn sich zukünftig drei Koalitionspartner in der selben Regierung profilieren müssen. Gelingt ein Rot-rot-grünes Projekt, ist dies ein Signal für die Bundestagswahl im kommenden Jahr und gelingt es nicht, natürlich auch. Die Berlin-Karte zeigt Interessantes:

Westliche Außenbezirke: CDU
Östliche Außenbezirke: AfD
Westliche Vorstadt: SPD
Östliche Vorstand: LINKE
„Gentrifiziergsschwerpunkte“ City: GRÜNE

http://wahl.tagesspiegel.de

Neutempelhof/Wahlkreise, – eine „Rot-Grün-Verteilung“ neutempelhof

http://wahl.tagesspiegel.de

Bleiben wir in dem oben skizzierten Bild, befinden wir uns in Neutempelhof an der Grenze von „grüner Mitte“ und „roter Vorstadt“, wobei es der SPD geholfen haben dürfte, dass der Regierende hier seinen Wahlkreis hat. Das Ergebnis in Tempelhof-Schöneberg sorgt dafür, dass nur SPD, CDU und GRÜNE die Bezirks-Stadträte stellen werden (… die wichtige Ansprechpartner des Parkring e.V. sind):

bvv

https://www.wahlen-berlin.de/wahlen/be2016/afspraes/bvv/uebersicht_listenwahl_bezirk-07-tempelhof-schneberg_gesamt.html

Wer in Tempelhof-Schöneberg welche Stadtrats-Position bekommt, wird erst in ein paar Wochen/Monaten klar sein. Wir planen derweil schon unser „Vorstellungsgespräch“ bei dem neuen Ansprechpartner für unsere Grün- und Infrastrukturthemen im Kiez…